Neurofeedback Kinder Wissenschaftliche Grundlagen

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen haben belegt, dass es zwischen bestimmten Aktivitätsmustern im Gehirn des Menschen und seinem Verhalten Zusammenhänge gibt. So haben Wissenschaftler unter anderem herausgefunden, dass das zentrale Nervensystem von Menschen mit AD(H)S anders auf innere und äußere Reize reagiert. Bei gesunden Menschen, die ein Ereignis erwarten oder sich auf eine Aufgabe vorbereiten, verschieben sich die langsamen hirnelektrischen Signale im EEG, die sogenannten langsamen kortikalen Potentiale (man spricht auch von den Slow Cortical Potentials – SCPs), in die elektrisch negative Richtung (Negativierung). Ihre Hirnrinde, der Kortex, ist erregt und aktiviert. Diese negativen SCPs drücken sich im Verhalten in schnellen Reaktionen und erhöhter Aufmerksamkeit aus. Wenn das Gehirn eher weniger erregt bzw. entspannt ist, kann man eine elektrische Positivierung der SCPs im EEG messen (Verschiebung in die elektrisch positive Richtung). In diesem Zustand werden Reize weniger gut verarbeitet und man braucht eher länger, um zu reagieren. Im Gehirn gibt es einen ständigen langsamen Wechsel zwischen diesen beiden Zuständen. Bei Menschen mit AD(H)S funktioniert die Regulierung der SCPs weniger gut und vor allem die Negativierung, also die Aktivierung der Hirnaktivität, findet auf einem niedrigeren Niveau statt. Das heißt, ihnen steht weniger Energie zur Verfügung, um Reize zu verarbeiten und eine bevorstehende Aufgabe zu bewältigen. Dies wiederum führt dann zu Unaufmerksamkeit und Impulsivität.

STUDIEN ÜBER NEUROFEEDBACK BEI KINDERN


Neurofeedback wird bereits seit den 1970er Jahren erforscht. Mittlerweile haben zahlreiche klinische Studien international führender Fachkliniken belegt, dass Neurofeedback in der ADS/ADHS-Therapie bei Kindern und Jugendlichen zu nachhaltigen Verbesserungen der AD(H)S-Symptome führt. Eine Studie zum Neurofeedbacktraining bei Erwachsenen mit AD(H)S wird gegenwärtig ausgewertet und zeigte in ersten Ergebnissen auch hier positive Effekte auf die AD(H)S-Symptome.

 

 Verbesserte Aufmerksamkeit und Impulskontrolle In den vergangen zehn Jahren haben mehrere Studien nachgewiesen, dass das Neurofeedback-Training zu einer nachweisbaren Verbesserung des Verhaltens und der Aufmerksamkeit führt. Dabei beurteilten Eltern und Lehrer die Kinder jeweils vor und nach dem Training. Wirksam über die Behandlungsdauer hinaus Zwei Studien untersuchten die Langzeiteffekte des Neurofeedback-Trainings über das Therapieende hinaus. Dabei wurden die Kinder sechs Monate [Holger Gevensleben, Göttingen, Studie abrufen] bzw. zwei Jahre [Cihan Gani, Tübingen, Studie abrufen] nach der letzten Trainingseinheit noch einmal getestet. Sie führten eine Therapiesitzung durch und wurden in Eltern- und Lehrerfragebögen beurteilt. Die Studien belegten, dass die positiven Effekte des Neurofeedbacks wie erfolgreiche Selbstkontrolle im EEG, Verhaltensänderung und erhöhte Aufmerksamkeit über diese Zeiträume stabil geblieben waren bzw. sich seit dem Ende des Trainings sogar noch verbessert hatten. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber der Medikamentengabe, deren positive Effekte mit dem Absetzen des Medikaments oft komplett enden. Vergleichbare Wirkung wie Medikamente Eine Veröffentlichung von Leslie Sherlin und Kollegen aus dem Jahr 2010 betrachtet mehrere Studien, die Neurofeedback mit der Gabe von Methylphenidat vergleichen, einem Wirkstoff, der sich in verschiedenen AD(H)S-Medikamenten befindet. Die Autoren schlussfolgern aus den Daten, dass Neurofeedback das Verhalten und die kognitiven Leistungen der Betroffenen ähnlich stark verbessert wie die medikamentöse Therapie. Bei Hyperaktivität war jedoch das Medikament deutlich wirksamer.

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