Welche Hinweise gibt es in den verschiedenen Altersstufen?
Kindergartenalter
Die Kinder sind ständig in Bewegung. Beim Spielen haben sie nur eine geringe Ausdauer und wechseln häufig ihre Beschäftigungen. Oft sind sie trotzig, es fällt ihnen schwer, sich an Regeln zu halten. Beim Spiel mit anderen Kindern geraten sie häufig in Streit und Konflikte. Teilleistungsschwächen der Fein-und Grobmotorik zeigen sich darin, dass sie nicht gerne malen und basteln und ihre Bewegungen oft ungeschickt sind.
Schulalter
Die Probleme intensivieren sich aufgrund höherer Anforderungen an das Verhalten und die Leistungsbereitschaft. Ihr Schriftbild ist schlecht, das Ordnungsverhalten chaotisch. Die Kinder haben Mühe, sich an Regeln zu halten, stören häufig den Unterricht, reden dazwischen, haben nur eine geringe Ausdauer und lassen sich leicht ablenken. Da sie Risiken schlecht einschätzen können, kommt es häufig zu Unfällen. Die Kinder entwickeln kaum dauerhafte Beziehungen und werden häufig zu Außenseitern. Ihr Selbstbewusstsein ist meist gering. Sie zeigen starke Stimmungsschwankungen, haben nur wenig Frustrationstoleranz, reagieren häufig aggressiv.
Jugendalter
Die Jugendlichen haben häufig keinen Antrieb. Sie haben „Null Bock“ auf alles. Bei nur geringem Gefahrenbewusstsein neigen sie zu riskantem Verhalten (z.B. riskantes Fahrverhalten, Alkohol, Nikotin, Drogen).
Viele Kinder mit ADHS haben eine Vielzahl von positiven und liebenswerten Eigenschaften:
ADHS ist eine neurobiologische Störung, die mit einer Veränderung der Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin einhergeht. Mit wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass bei ADHS in den vorderen Hirnabschnitten weniger Blutzucker verbraucht und auch das Gehirn weniger durchblutet wird und somit ein schnellerer Abbau von Dopamin im Gehirn erfolgt. Ebenso konnte durch Untersuchungen die Erblichkeit von ADHS eindeutig belegt werden. Umwelteinflüsse tragen dazu bei, wie stark bei einem Kind die Symptome ausgeprägt sind. Dabei spielen die verschiedenen Lebensbereiche des Kindes eine wichtige Rolle; vor allem Familie, Schule/ Kindergarten, Freunde, Vereine ….. Eltern haben die Möglichkeit, das Verhalten des Kindes und die Symptome von ADHS durch ihre Erziehung zu beeinflussen.
Für die ADHS-Diagnostik sind umfangreiche Untersuchungen bei einem Kinder- und Jugendpsychiater nötig. Dazu gehören eine ausführliche Erhebung der Vorgeschichte mit der Erfragung der jetzigen Beschwerden, eine körperliche Untersuchung, eine Verhaltensbeobachtung und gegebenenfalls noch Zusatzuntersuchungen. Es werden Leistungstests und andere psychologische Tests durchgeführt, wenn die genaue Erfassung des Begabungsniveaus oder von Teilleistungsstörungen für die Beurteilung bedeutsam sind. Ergänzend werden Beurteilungen von Lehrern, Erziehern herangezogen oder auch Zeugnisse und Schulhefte eingesehen. Erst das Gesamtbild aller Untersuchungen ermöglicht die Diagnose
Die Beratung vermittelt den Eltern, den Kindern selber und auch Erziehern/Lehrern grundlegende Informationen, Behandlungsmöglichkeiten und einen Einblick in den Therapieverlauf.
Elterntraining: Eltern lernen, mit den Verhaltensproblemen des Kindes besser umzugehen und die Symptome durch erzieherische Steuerung positiv zu beeinflussen. Sie erhalten
Verhaltenstherapeutisches Training: Gemeinsam mit dem Kind werden Lösungsmöglichkeiten für konkrete Verhaltensprobleme erarbeitet
Problemlösetraining
Vermittlung von Lernstrategien
Vermittlung sozialer Kompetenzen
Aufmerksamkeitstraining: In einem Basistraining werden die Grundfertigkeiten zur Aufmerksamkeit eingeübt:
Die Auswahl der Therapiebausteine orientiert sich am individuellen Bedarf und der Umsetzbarkeit. Berücksichtigt werden die individuelle Symptomatik des Kindes, sein Alter und der Entwicklungsstand sowie die Möglichkeiten zur Unterstützung durch Familie und Schule/Kindergarten.
Welche Ziele können durch das Aufmerksamkeitstraining/Verhaltenstraining erreicht werden?
Durch das Training kann man ADHS nicht „heilen“, doch die Behandlung kann dazu beitragen, die Entwicklung des Kindes positiv zu beeinflussen.
Ziele des Trainings sind die Verbesserung
Ergotherapie als Einzel- und Gruppenbehandlung beruht auf medizinischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen. Sie ist ein ärztlich zu verordnendes Heilmittel.