Neurofeedback wie funktioniert Neurofeedback

Regulationsübungen am Computer stehen im Zentrum des Neurofeedbacktrainings. Klinische Studien haben die Wirksamkeit von Neurofeedback nachgewiesen.
Das SCP-Training (Slow Cortical Potentials) stellt die am weitesten verbreitete Form des Neurofeedbacks dar. Hierbei geht es darum, die langsamen Potenziale der Großhirnrinde zu regulieren und bestimmte Hirnregionen so zu aktivieren, dass sie eine bevorstehende Aufgabe bewältigen können. In einem computergestützten Trainingsprogramm sollen die Probanden allein durch ihre Gedanken einen Gegenstand steuern lernen. Hierbei sind weniger die exakten Gedankengänge entscheidend, sondern die Steuerungsfunktionen des Gehirns. Je unverkrampfter und entspannter sich der Proband auf die Aufgabe konzentrieren kann, desto bessere Resultate werden erzielt. Es wird somit die Konzentrationsfähigkeit und gleichzeitig auch die Fähigkeit der Entspannung trainiert. Der Proband ist während der Übung an ein EEG-Messgerät angeschlossen, das die Hirnströme misst. Hierdurch ist es anschließend möglich, ein genaues Feedback über Stärken und Schwächen sowie Lernfortschritte zu geben. Es sollen somit nicht nur die Symptome von z.B. AD(H)S, Konzentrationsschwierigkeiten oder Migräne therapiert werden, sondern unmittelbar an der Ursache der Störung angesetzt werden. Im Gegensatz zu Medikamenten kann das Verfahren bereits bei Vorschulkindern angewendet werden, aber auch noch im Erwachsenenalter.
Die Neurofeedbackmethode ist eine sehr sanfte und schmerzfreie Therapieform, die u.a. von Psychologen, Psychotherapeuten und Ergotherapeuten durchgeführt werden kann. Wissenschaftliche Grundlage der Methode ist das Biofeedback: Dabei werden Veränderungen von Körperprozessen wie Puls oder Blutdruck mit Hilfe von Geräten sichtbar gemacht. Im Fall von Neurofeedback ist es die Gehirnaktivität, die gemessen und dem Patienten über einen Monitor „zurückgemeldet“ wird. Neurofeedback sollte als ein Baustein in einem multimodalen Behandlungskonzept integriert werden. Bei Patienten, die bereits medikamentös behandelt werden, kann Neurofeedback parallel eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Medikamenten hat das Neurofeedback bei richtiger Anwendung keinerlei Nebenwirkungen. Ziel der Behandlung ist eine dauerhafte positive Veränderung des Verhaltens der Patienten.


Quelle: neuroCare Group, München 2016, Fotograf: Ralph Kallenbach, www.neurocare.com

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