Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie stellt in der deutschen Neurorehabilitation eine bedeutende Methode dar, insbesondere bei Patienten, die unter den häufig auftretenden Folgen eines Schlaganfalls leiden. Besonders die Beeinträchtigungen der Armfunktion in der gelähmten Körperhälfte stellen eine erhebliche Herausforderung dar. Trotz der Vielzahl bestehender Therapieansätze wie Bobath, Affolter oder moderner Ansätze wie „Forced-use“ bleibt die Rehabilitation des Arms ein komplexes Unterfangen.

 

WAS IST SPIEGELTHERAPIE?

Die Spiegeltherapie nutzt den Aspekt einer starken visuellen Stimulation zur Bewegungsförderung. In einer aktuellen Pilot-Studie gab es erste Hinweise, dass während der Spiegeltherapie – durch sogenannte Spiegelneuronen – bestimmte Hirnareale aktiviert werden, die einen positiven Einfluss auf die Rehabilitation nach einem Schlaganfall haben.

 

WIE IST DER ABLAUF EINER SPIEGELTHERAPIE?

Ein  Spiegel  wird so an der Körpermitte des Patienten platziert, dass Bewegungen des gesunden Arms durch den Blick in den Spiegel als Bewegungen des betroffenen Arms wahrgenommen werden. 

 

Der gesunde Arm liegt vor dem Spiegel, der beeinträchtigte dahinter. Dieser wird dann entweder vom Therapeuten oder Angehörigen geführt. Der Patient beobachtet die Bewegungen seines gesunden Armes im Spiegel, während der gelähmte Arm in Ruhestellung hinter dem Spiegel liegt. Es ergibt sich dadurch eine optische Illusion – es scheint so als würde sich der gelähmte Arm auch bewegen. Diese Illusion aktiviert bestimmte Hirnareale, die einen positiven Einfluss auf die Rehabilitation haben. Vor allem Patienten mit starken Gefühlsstörungen profitieren von dieser Therapie.

 

So konnte bei sehr vielen Patienten innerhalb klinischer Studien gezeigt werden, dass sich die Empfindungen und Beweglichkeit des betroffenen Armes durch die Therapie besserten.

 
WEM HILFT SPIEGELTHERAPIE?

Die Therapiemethode ist grundsätzlich für alle Krankheitsbilder geeignet, die mit einer Läsion im zentralen Nervensystem einhergehen und eine Halbseitensymptomatik  aufweisen wie

  • Amputationen
  • Durchblutungsstörungen des Gehirns, z.B. nach Hirninfarkt, Hirnblutung,
    Schädel-Hirn-Trauma
  • Gehirntumore
  • Neglect, motorischen und sensorischen Störungen, Apraxie.

 

KOSTENÜBERNAHME

Spiegeltherapie beruht auf medizinischen Grundlagen und ist ein ärztlich zu verordnendes Heilmittel.

Sinning Ergotherapie

Markus Haf

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